WingTsung

Die fließenden Bewegungen und die plötzliche Schnelligkeit, die zu einer kraftvollen Einheit verschmelzen, sind wohl das Markenzeichen des WingTsung.
Ganz egal, was der Angreifer als nächstes vor hat, die "Verteidigung", die gleichzeitig als Angriff fungiert, steht bereits. Man agiert, wie ein guter Schachspieler - nur im Highspeedmodus. WingTsung ist kein Wettkampfsport, sondern auf die Selbstverteidigung spezialisiert. Der Legende nach von einer Frau erfunden, bedarf es nicht Kraft oder Akrobatik, um den Gegner zu besiegen, vielmehr nutzt man die Kraft des Angreifers und lenkt sie gegen ihn. Im Mittelpunkt steht eine einmalige und facettenreiche Technik, die nur durch konzentriertes Üben und bewusstes Sich-Einlassen erlernt werden kann.
Das Geheimnis des Erfolges liegt im sogenannten Chi-Sao-Training. Bei diesem taktilen Reflextraining - das ebenso mit geschlossenen Augen ausgeführt werden kann - wird mit den Armen des Angreifers Kontakt aufgenommen. Beim Versuch des Angreifers, sich diesem zu entziehen, entsteht eine Lücke, die zum sofortigen Gegenangriff genutzt wird. Dazu muß man wissen, dass der taktile Reflex ca. siebenmal schneller ist, als der visuelle. Wissenschaftler haben zudem festgestellt, dass auf diese Weise das Gehirn außerordentlich effektiv trainiert wird, was gerade im zunehmendem Alter von unschätzbaren Wert ist, da diese Übungen vor Verkalkung schützen können.

Wenn man also vom "Training für Körper und Geist" spricht, trifft es wohl kaum auf eine Kampfkunst so sehr zu, wie auf das WingTsung.Eine besondere Charakteristik des WingTsung ist das Denken in Prinzipien. Man könnte sie auch als Weisungen oder Orientierungshilfen bezeichnen. Diese Prinzipien sind bewusst in der reflexiven Befehlsform formuliert, so dass klar definiert ist, was zu tun ist. Ein entscheidender Vorteil ist die Allgemeinheit, Allgemeingültigkeit und Übertragbarkeit der Prinzipien. Beachtet ein Schüler die Prinzipien, so verhält er sich auch in vollkommen unbekannten Situationen korrekt bzw. macht im Normalfall zumindest keine gravierenden Fehler.

Zur Geschichte des WingTsung